
AARRRRUUHOOOHHH, was für ein geiles Wochenende!
Nachdem ich Mitte der Woche vergeblich versucht habe ein Zimmer in Nara zu bekommen, habe ich dann von Yukio, dem Praktikanten bei Rexroth in Tsuchiura (auch liebevoll Tsuchimuchi genannt) eine Einladung nach Tokyo bekommen. Und fast sofort zugesagt...
Goldrichtig. Es war zwar auch in Tokyo nicht ganz einfach noch eine Bleibe für den Feiertag am Freitag zu bekommen, aber so bin ich wenigstens zu meiner ersten Nacht im Kapselhotel gekommen! Die Japaner arbeiten ja nun wie bescheuert und machen eigentlich nicht viel anderes, aber an Feiertagen macht sich wohl das ganze Land auf die Reise.
Entsprechend voll war es dann auch in Tokyo. Bin mit dem Shinkansen also Freitag Morgen in die große Stadt. Die Auswahl war groß, denn zwischen 7 und 8 am fahren ACHT Shinkansen der schnellsten Linie Nozomi nach Tokyo. Mittags haben Yukio und ich dann in Shinjuku im Capsule Inn eingecheckt. War in bester Umgebung: Im Geschoß 'drunter lud ein Shemale Pub zum Verweilen ein und einige Hostess Clubs lagen ebenfalls in Schlagdistanz. Aber man kann in Shinjuku ja auch ganz normal den Abend verbringen, wie wir das letzte Mal ja schon unter Beweis gestellt haben!
Freitag dann im Überblick: Hauptbahnhof, Hibiya Park, Shinjuku, Meji Jingu Schrein, Starbucks, Shibuya, Tokyo Dome, Pub, Kapsel
Alles sehr gut, besonders im Dunklen wird es im Moment so richtig geil, wenn die furchtbarsten Farben erscheinen und die Weihnachtsdeko für Kopfschmerzen sorgt! Ein paar Worte zum Kapselhotel: die Schlafgelegenheit ist etwa 2x1x1 m groß und kostet 25€/Nacht. Man braucht nichts mitbringen, denn Zahnbürste, Schlafanzug und Rasierer gibt's für lau und Hemd, Unterwäsche und Socken gibt's billig an der Rezeption. Also genau das richtige, wenn man den letzten Zug nach Hause verpasst. Passiert ja auch schnell, wenn die letzte Bahn schon um Mitternacht den Bahnhof verläst, egal ob Wochenende oder nicht.
Samstag sind wir dann Richtung Asakusa gezogen und haben unser Gepäck ins Hotel gebracht. Der ursprüngliche Plan, bis um 5 Uhr durchzumachen und dann mit der ersten Bahn nach Hause zu fahren, ist dann im Laufe des Tages an unserem Laufpensum gescheitert, so dass die wir pünktlich um 1h zur Schließung der Tür im Hotel waren. Die Partynacht wird aber sicher noch nachgeholt.
Samstag in der Kurzfassung: Mc Donalds, Asakusa, Kaminarimon, Asakusajinja Schrein, Ueno, Nishi Shinjuku, Ginza, Roppongi.
Tausend neue Eindrücke und absolute Reizüberflutung! Japan = Konsum, dass lernt man in Tokyo ganz schnell, denn hier ist keine Ecke in der man nicht irgendwas kaufen kann. Und wenn es halt irgendetwas am Getränkeautomaten ist. In Ginza gibt es so viele Nobelläden, dass man sich fragt, wer das ganze Zeug kaufen soll. Roppongi war abends dann leider ein Reinfall, denn an jeder Ecke steht irgendeiner, der eine ganze tolle Oben-Ohne Bar kennt, oder der einem sein leckeres Essen anpreist. Dazu dann noch eine absolute Gaijin (=Ausländer) Invasion, so dass alles teuer, westlich und anstrengend ist. Sind dann schnell da weg und haben neben dem Hotel noch in einer Ur-Japanischen Kneipe den Tag ausklingen lassen.
Sonntag sind wir dann ausgeruht und frisch gebadet in die Stadt und sind dem Konsum zum Opfer gefallen. Haben in Ueno ein wenig eingekauft und haben uns dann entschieden nach Yokohama zu fahren. Das war die beste Entscheidung des Wochenendes! Haben in Chinatown gegessen und haben dann am Hafen das Traumwetter, das wieder das ganze Wochenende herrschte genossen. Der Sonnenuntergang hinter der Skyline war dann das Highlight schlechthin, denn durch die tiefstehende Sonne wurde der Fujisan von hinten angestrahlt, so dass seine Silhouette dann zwischen den Wolkenkratzern aufgetaucht ist. Ein Bild für die Ewigkeit...
Die Shinkansen Fahrt zurück war dann leider weniger entspannend, denn ich musste 1.5h in einem Quadrat von 30x30 cm stehen, konnte mich aber immerhin anlehnen. Die Massen an Menschen mussten nun auch wieder zurück zum Arbeitsplatz oder in die Uni. Der Bahngesellschaft hier muss es echt gut gehen!